Depression – Die Antwort aus der Kräuterwelt

Depression

Stimmungsschwankungen oder depressive Tendenzen kennt jeder Mensch. Sie gehören zu den natürlichen Verarbeitungs- und Ausgleichsvorgängen in unserer Seele. Besonders in den lichtarmen Monaten, in denen Ablenkung und Erfrischung unter freiem Himmel stark zurückgenommen sind, sind wir anfällig für Schwermut, Traurigkeit und Unausgeglichenheit.
Die Depression als Krankheitsbild ist eine ernstzunehmende Verfasstheit, die sich mehr und mehr ausbreitet. Die Menschen  fühlen sich sehr niedergeschlagen, verlieren ihre Interessen und sind erschöpft und antriebslos. Die Krankheit besteht über längere Zeit, schlägt sich nicht nur emotional und geistig sondern auch körperlich nieder und bessert sich ohne Behandlung meist nicht von alleine. Ärzte empfehlen Medikamente oder eine Psychotherapie. Die empfohlenen Medikamente wirken auf die neurobiologischen Aspekte einer Depression, die sich nach aktuellem Forschungsstand vor allem auf die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin beziehen. Die meisten Antidepressiva verändern die natürliche Regulierung dieser Botenstoffe in der Nervenzelle und müssen über lange Zeit eingenommen werden. Für viele Menschen ist das keine Option.

Ich möchte heute eine Betrachtung aus Sicht der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) zu diesem Erscheinungsbild wagen und auf die Verwendung von Heilkräutern in diesem Zusammenhang eingehen.

Beobachten in Qualitäten

In der ganzheitlichen Betrachtung geht es ja weniger um Stoffe als um Qualitäten.
Wenn ich also mit dem medizinischen Wort „Depression“ konfrontiert werde, versuche ich zunächst einmal, das Wort in eine Verfassung mit ihren sinnlich wahrnehmbaren Qualitäten zu übersetzen.

Dem, was allgemeinhin als „Depression“ bezeichnet wird, sind grundsätzlich immer zwei Qualitäten gemeinsam: Es gibt die Empfindung von Schwere und es gibt einen Mangel an Dynamik oder Antrieb.

Beide Qualitäten deuten auf ein übermäßiges und „stehendes“ Yang hin – das ist die Seite der energetischen Pole, die kontrahiert, erhitzt, trocknet, verdichtet und formt. Mit Blick auf die Wandlungsphasen befinden wir uns also im Bereich Metall oder Wasser.

Um hier richtig zuzuordnen, müssen wir noch ein wenig in die Verfasstheit des depressiven Menschen einsteigen. Denn manche Depression fühlt sich eher wie eine Erstarrung an – und dies deutet auf eine Störung im Metallelement hin – eine andere wieder eher wie Bodenlosigkeit, Haltlosigkeit, Indifferenz – und dies deutet eher auf einen Stau im Bereich des Wasserelements hin.

Ein Mensch, dessen Niedergeschlagenheit eher in einem stagnierenden Metallelement begründet ist, neigt zum Grübeln, hat eine undifferenzierte Temperaturwahrnehmung oder tendiert eher zu einem wärmeren Körpergefühl, und gegebenenfalls kommen Atem- oder Verdauungsthemen hinzu.

Ganz anders formuliert sich ein Stau auf der Ebene des Wasserelements: Hier friert der Mensch eher, verzettelt sich, kann sich kaum konzentrieren, neigt zu Gewichtszunahme und hat möglicherweise auch Probleme im Urogenitalbereich. Oft treten Verschleimungen auf.

Während ein Mensch, der unter einem stagnierenden Metallelement nach Entlastung lechzt und danach, daß sein Leben wieder in Bewegung kommt, sehnt sich ein Mensch, dessen Trübsal in einem Ungleichgewicht des Wasserelements gründet eher nach Orientierungspunkten, Geborgenheit und Richtung.

Auch eine Pflanze ist mehr als ihre Wirkstoffe

Wenn ich nun für diese beiden Grundtypen die Frage stelle: „Gibt es eine Pflanze, die die ersehnte Veränderung unterstützt?“ betrachte ich das gesuchte Heilkraut nicht wie ein Medikament, wie ein Stoffgemisch, das biochemische Vorgänge im Körper regulieren soll.

Hier auf Aditi ist es die belebte Natur und der innige Dialog mit den Geschöpfen de Natur, die von Bedeutung sind. Und daher betrachte ich auch bei der Suche nach Hilfe bei Depressionen die Pflanzen nicht als „Mittel“, sondern als Begleiter mit einer ganz eigenen Persönlichkeit.

Aus Erfahrung weiß ich, daß die Qualitäten, nach denen sich der Mensch mit dem Metall-Problem sehnt, im Wasser- und im Feuerelement zu finden sind. Welchen der beiden Wege ich hier wähle, hängt von weiteren Beobachtungen ab, die ich hier nicht ausführen kann.** (siehe Bemerkungen am Ende des Artikels).

Doch gehen wir einmal davon aus, diesem Mensch ist am Besten damit geholfen, ihm einen pflanzlichen Begleiter zur Seite zu stellen, dessen wesentliche Qualitäten im Feuerelement liegen.
Dann fällt mir als erstes der Thymian ein.
(auch der Wermut wäre eine Option – doch er ist eher passend, wenn klar definierte Barrieren überwunden werden müssen: Traumata oder geistige Fixierungen).

Allein die Erscheinung der Pflanze spiegelt eine enorme Dynamik mit den reich verzweigten, blüten- und blattreichen Trieben. Die rötliche Farbe von Blättern und Blüten, die Vieldimensionalität des Wuchses, die Reichhaltigkeit an ätherischen Ölen (v.a. Thymol und Cineol), die deutlich erhitzende und schleimlösende Wirkung der Pflanze repräsentieren die Dynamik, die Wandelbarkeit und dematerialisierende Eigenschaft des Feuerelements ganz exzellent.

Den Thymian als Begleiter zu wählen bedeutet, einen sehr lebendigen, antreibenden und ideenreichen Gefährten zu haben, der wirklich alles in Bewegung bringt, was in seiner Nähe ist. Und so vermag er auch, die in der Tiefe angestaute Energie, die mit einer Depression einhergeht, zu lösen, herauszutreiben und in Bewegung zu bringen.

Für die aus dem Wasserelement stammende Form der Depression wäre das gar nichts.
Denn es ist ja gar keine Energie da, die da in Bewegung gebracht werden könnte. Einen Menschen , der eher von der diffusen Qualität der Depression betroffen ist, braucht es einen ganz und gar anderen Begleiter.
Was meinst Du, von welcher Qualität müsste ein Begleiter sein, der die Sehnsucht nach „Orientierungspunkten, Struktur und Richtung“ beantworten kann ?

Es müsste ein Wesen sein, das Sicherheit vermittelt, nicht wahr ?
Ein Begleiter, der dazu ermutigt, Energie zu sammeln und auszurichten, am besten.
Und wer kann das ?

Mir kommt hier zu allererst der Fenchel in den Sinn. Seine wärmende, fast mütterliche Art vermittelt Geborgenheit und Zuversicht. Sein gemächliches Wesen läßt mir Zeit, mich zu sammeln und aus der Trägheit in eine Beschaulichkeit zu wandeln. So baut sich im inneren Dialog mit dem Fenchel ein neues, eigenes Kraftreservoir auf, die Stimmung lichtet sich, Zuversicht kann sich neu einstellen.
Doch Vorsicht !
Wenn gestaute Energie auch ein Thema ist – und hier müsste ich wieder tiefer in die Energetik zwischen den Wandlungsphasen eintauchen – dann brauchen wir weniger die Erdenergie, für die der Fenchel steht, sondern eher die Wind-/Holzenergie, die in sich auch das „In-Bewegung-Kommen“ trägt und Richtung gibt.

Die schönste Kombination von Erd- und Holzeigenschaften bringt die Melisse mit sich. Ich nenne sie im Pflanzenprofil nicht umsonst „Kraftprotz im Samtmantel“. Auf wunderbare Weise vereint sie das fürsorglich Nährende mit dem inspirierend Bewegenden.  
Wenn der oder die Betroffene jedoch auch eine Tendenz zeigt, sich Sorgen zu machen und an Problemen geradezu “Festzuklammern”, müssen wir weiter in das Holzelement vordringen. Der Ysop als Begleitpflanze wurde schon ganz zu Beginn seiner Verfügbarkeit als Destillat als Antidepressivum und Aufheller in den Bewertungen gelobt (sieh mal in die Kundenbewertungen). Wer eher eine spirituelle Orientierung braucht, um sich in der Welt aufzurichten, hat mit diesem außerordentlich kraftvollen Wesen einen starken Wegbereiter. Der Ysop – so meine Zusammenfassung der zahlreichen Rückmeldungen – verfeinert unsere feinstoffliche Wahrnehmung, hebt die Anhaftung an weltliche Zusammenhänge auf und “belichtet” unsere Wahrnehmung.

Die Energien ausgleichen – nicht wegdrücken

Sicher kennst Du auch die traditionellen Anwendungen des Johanniskrauts. Sein Tee ist von jeher empfohlen bei depressiven Verstimmungen. Die Johanniskrauttabletten hingegen setzen wieder nur auf Wirkstoffebene an und vermögen nicht, die Anfälligkeit für Depressionen im Grundsatz zu beheben.

Im Unterschied hierzu – und auch zu den Tees, die ja nur sehr kurz gezogene Wasseraufgüsse sind – legen wir mit den Destillaten großen Wert darauf, das Wesen der Pflanze zu gewinnen.

Bei Tees kann nur der allerkleinste Teil der Wirkstoffe und Wesensart der Pflanze gewonnen werden, weil vieles nicht wasserlöslich ist und/oder eine längere Zeit braucht, um sich aus dem Pflanzenkörper zu lösen und in das Medium (den Tee) einzudringen.
Bei der Destillation hingegen – so sie denn auf offenem Feuer stattfindet und nicht in Hochdruckdestillen aus Edelstahl – diffundiert das Wesen der Heilpflanze über viele Stunden in die Essenz. Der Pflanzengeist wird durch Wasser und Feuer in Bewegung gebracht, vitalisiert und in einem alchemistischen Prozess gewonnen- So kann er als „Spirit“ die Dienste leisten, die die lebendige und unversehrte Pflanze für uns zu geben hat.

Und natürlich ohne Alkohol – der manche Menschen ja verführen kann, wenn die Atmosphäre zu schwer wird. Alkohol wie auch andere psychoaktive Substanzen werden in der TCM als „extremes Yin“ klassifiziert. Sie bringen unser verdichtetes „yanges“ Wintersystem in eine höherfrequente, expansivere Verfassung – und das fühlt sich erst einmal gut an. Eine Erleichterung. Doch wie alle Extreme zwingen sie zum Pendelausschlag auch in die andere energetische Richtung – und das wären Aspekte wie Fleischkonsum, Aggression, Verhärtung. Und eben: Noch tiefer in die Depression. Einmal ausgelöst, schwingt dieses systemische Pendel immer stärker aus, in immer tiefere Extreme, bis das System früher oder später zusammenbricht.

Also: Probier es mal mit den naturreinen Spirits. Wähle Begleiter, die Dich selbst laufen lassen und liebevoll führen, statt Dir das Heft aus der Hand zu nehmen und wegdrücken, was nicht sein soll. Genieße die Reinheit der Destillate, die wirklich einzigartig ist. Sie sind das Beste, was wir aus der Pflanzenwelt gewinnen können. Noch dazu auf Aditi gewachsen – also völlig frei von der Raffgier und Unreinheit maschinell gewonnener Produkte. Stattdessen angefüllt mit Muse, Liebe und Sonnenlicht.

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